Die Anfänge mit dem Handballsport in Roding
Nur wirklich eingeweihte wissen, dass es bereits im Mai 1946 eine Handballabteilung in Roding gab, die schon bald im
Mittelpunkt des TB03 stehen sollte. Heinrich Hausladen organisierte und trainierte damals zwei Herren und vier Damen-
Mannschaften. Während es den Rodinger Mädchen trotz vieler Anlaufschwierigkeiten gelang, bereits im ersten Jahr ihres
Bestehens die Kreismeisterschaft zu erringen, waren die Männer weniger erfolgreich und verschwanden bereits im
Gründungsjahr wieder vom Handballhimmel. Gegen Ende des Jahres 1946 übernahm Rudolf Reubel die Abteilung und das
Training der Damen. Mit Elan, Strenge und Fanatismus führte er 60 junge Rodingerinnen, die wie Pech und Schwefel
zusammenhielten, zu einer glänzenden Siegesserie. Man spielte damals Feldhandball (Großfeld) auf dem Esper und trainierte 3 mal die Woche
je 2 Stunden, egal ob es regnete oder schneite. Hart, nett und ehrgeizig waren die Mädchen, die sich als Lohn für ihre Mühen im Jahr 1947 mit
dem Titel eines Bezirksmeisters schmücken konnten. Die Mannschaft, die in der ganzen Oberpfalz als unschlagbar galt, erzielte dabei 386:102
Tore und fegte neben anderen Vereinen wie Bayern München, TV Nürnberg, Turnerschaft und Jahn Regensburg und den ASV Cham regelrecht
vom Platz.
Folgende Spielerinnen waren in der 1. Mannschaft für Roding erfolgreich: Lizzi Kopyciok, Edith Bartz, die drei Webermädels (Liesl und die
zwei Resis), Paula Galli, Erna Brysch, Hilde Rötzer, Frieda Sedlmeier, Resi Schnellbögl, Resi Kellermeier, Liesl Haimerl, Eva Bath, Resi
Hausladen, Traudl Krusch, Christl Roraba, Gretl Riedl und Amalie Schmidbauer. Die herausragende Spielerin und Torschützin Nr. 1 war - ohne
die Leistungen der anderen zu schmälern - Lizzi Kopyciok. Leider zerfiel durch die Folgen der Währungreform und da viele Mädchen in den
Hafen der Ehe einliefen, eine glänzende Ära. Zum großen Bedauern der zahlreichen Rodinger Anhänger löste sich die Abteilung Ende des
Jahres 1948 auf.
Erste Vorstandschaft der Handballabteilung
Das Wiedererstehen des Handballsports in Roding ist
untrennbar mit dem Namen Lothar Schacke verbunden, ein
Hesse in Bayern. Gekonnt und mit einem bewundernswerten
Engagement rührte er die Werbetrommel für die neue Sportart in
Roding. Dazu fand sich in Klaus-Dieter Witting ein erfahrener
Handballer, mit dem zusammen Lothar Schacke die
Neugründung in die Hand nahm. Zur Gründungsversammlung
am 21.06.1974 im Soldatenheim fanden sich bereits 17
Handballfreunde ein. Man beschloss, mit zwei Senioren- und
einer männlichen Jugendmannschaft die erste Saison zu
beginnen und den Trainingsbetrieb für eine Damenmannschaft
zu organisieren. Bei den Senioren fungierte Klaus-Dieter Witting
als Trainer, bei den Jugendlichen Paul Wiedmann und bei den
Damen und Mädchen Lothar Schacke und Paul Wiedmann
gemeinsam. Anlässlich der Einweihung der Rundturnhalle traten
die Handballer - noch recht bunt zusammengewürfelt - mit
einem Werbespiel gegen den ASV Cham erstmals öffentlich auf.
Am 26.7.1974 wurde die Geschäftsordnung beschlossen und die
folgende erste Vorstandschaft der Abteilung gewählt:
1. Vorsitzender:
Lothar Schacke
2. Vorsitzender:
Klaus-Dieter Witting
Schriftführerin:
Hildegard Steffl
Kassier:
Gerhard Bayerschmidt
VFL Gummersbach zu Gast in Roding
In den folgenden Monaten bereitete man sich mit hartem
Training auf die nahende Wettkampfsaison vor. Lothar Schacke
brachte es fertig, ein Schlagerspiel nach Roding zu bringen - die
Begegnung VFL Gummersbach gegen den ASV Cham. Etwa 2000
begeisterte Zuschauer dankten mit tobenden Beifall für das
"Feuerwerk am Rodinger Handballhimmel" und zeigten sich
beeindruckt vom Kampfgeist der Rodinger Mannschaft, die
gegen die 2. Garnitur der Chamer das Vorspiel bestritt. nach
diesem gelungenen Auftakt freuten sich Aktive und Zuschauer
auf die erste Wettkampfsaison.
Rückschläge in der Saison 1975/76 bei den TB’lern
Da Spielertrainer Witting aus beruflichen Gründen längere Zeit nicht
zur Verfügung stand, übernahm Karl Lorenz das Training der
Seniorenmannschaft. Nach einer sehr erfolgreichen Vorrunde, bei der
man den 2. Platz belegte, sorgten Verletzungspech und das Fehlen
einiger Spieler, die als Soldaten oft wegen Übungen unterwegs waren,
dafür, dass man am Ende mit dem ausgeglichenen Punkteverhältnis
von 12:12 bei 168:197 Toren nur den 5. Platz erreichte.
Erfreulich waren Begeisterung und Spielstärke bei den Jugendlichen.
Die männliche A-Jugend erreichte mit Paul Wiedmann als Trainer in der
Meisterrunde einen ausgezeichneten 3. Platz. Die erstmals gemeldete
Damenmannschaft mit den Stammspielerinnen Romy Jobst, Edith
Kellermeier, Hannelore Sellerer, Petra Stuiber, Pia Vetter und Regina
Smolka tat sich neben ihren netten äußeren Erscheinungsbild auch
durch Kampf- und Siegeswillen hervor. Ihr fanatischer Ehrgeiz brachte
die ersten Siege, ihre Unerfahrenheit jedoch nur den letzten Platz.
Internationaler Handballsport in Roding
Zum Jahresausklang 1975 gelang es Lothar Schacke, mit dem
jugoslawischen Vizemeister Sarajewo eine internationale Mannschaft
nach Roding zu verpflichten. Rund 800 Handballfreunde aus Nah und
Fern sahen eine Stunde "bosnische Handball-Zaubereien" eines mit 6
Nationalspielern gespickten Weltklasse-Teams, das Handball aus dem
Lehrbuch und der berühmten Trickkiste zeigte. Stolz kämpften die
junge Rodinger Mannschaft und erreichte ein ehrenvolles 10:39-
Resultat.
Nicht ganz so glanzvoll wie im ersten Jahr endete für die Rodinger das
2. Wanderpokalturnier am 27./28. März 1975. Trotzdem schlug man sich
mit einem 5. Platz bei neun Teilnehmern beachtlich. Mit einer soliden
Leistung erkämpften sich die Nachbarn aus Cham den Turniersieg.
Erfolgreicher jedoch war die Teilnahme am Turnier in Burglengenfeld.
Die glänzend disponierte Rodinger Mannschaft konnte zum zweiten
Mal hintereinander den Pokal gewinnen. Nach diesem Turnier verließ
Karl Lorenz überraschend den Verein und spielte für ein jahr beim Post
SV Regensburg. wie sich später zeigen sollte, bedeutete dies einen
schweren Verlust für die junge Mannschaft.
Aufwärtstrend der Rodinger in der Saison 1976/77
Das Gesicht der 1. Mannschaft veränderte sich durch den
Weggang von Karl Lorenz, F. Mühlbauer und W. Schmaderer
sowie durch die Neuzugänge H. Fischer, J. Reichmann, H.
Gaisa und A. Kröninger entscheidend. Trotzdem erreichte man
in der Kreisklasse B-Ost den 1. Platz. nach je einem Sieg und
einer Niederlage gegen den Meister B-West “ASV Auerbach”
verzichtete Roding auf ein weiteres Spiel um die
Gesamtmeisterschaft. Überragend schlug sich die männliche
A-Jugend, sie erreichte ungeschlagen mit 20:0 Punkten
souverän den Meistertitel und damit den Aufstieg in die
Bezirksliga. Zur Meistermannschaft gehörten Spieler wie
Franz und Leo Lorenz, Josef Berg, Eberhart Vetter, Gerd
Winkler, Ernst Eiselt, Hans Weigl, Justin Wittmann, Stefan
Meier und Johann Janker. Bei den Damen gesellten sich
zahlreiche junge Spielerinnen hinzu. Zwar belegte man
wiederum den letzten Platz, jedoch zeigten sich deutliche
Fortschritte in der Balltechnik und der Spielanlage.
Freundschaftsspiele der 1. Mannschaft gegen den
Bundesligisten TSV Milbertshofen gegen eine kombinierte
Auswahl aus Rodinger und Chamer Spielern anläßlich des
Volksfestes, sowie das Spiel Post SV Regensburg gegen TSG
Oßweil sorgten für weitere Höhepunkte und eine
willkommene Abwechslung vor der Punktesaison.